Die Wanderung zum Buarbreen, einem Seitenarm des riesigen Folgefonna-Gletschers, ist eine der beeindruckendsten und abenteuerlichsten Wanderungen auf dem Norwegen Roadtrip. Der Buarbreen liegt nahe der kleinen Stadt Odda im Hardangerfjord-Gebiet und ist Teil des Folgefonna-Nationalparks, der sich über 545 Quadratkilometer erstreckt. Dieser Gletscher ist der drittgrößte des Landes und fasziniert mit seinem gewaltigen Eis, das sich an einigen Stellen steil in die Täler schiebt. Der Weg zum Buarbreen führt Dich in eine außergewöhnliche Landschaft aus grünen Tälern, steilen Felswänden und reißenden Bächen und ermöglicht Dir, eine Seite Norwegens zu entdecken, die unberührt und kraftvoll erscheint.
Anreise und Parksituation
Die Wanderung zum Buarbreen beginnt am Buer-Parkplatz [Link zu Google Maps], etwa 8 Kilometer von Odda entfernt. Die Straße dorthin ist eng und schlängelt sich entlang des Tals bis zu einem Ende, wo der Parkplatz liegt. Da der Gletscher ein beliebtes Ziel für Tagesausflügler ist, solltest Du, besonders in den Sommermonaten von Juni bis August, möglichst früh eintreffen, um einen der begrenzten Parkplätze zu ergattern. Der Parkplatz ist kostenpflichtig, und die Zahlung kann in der Regel am Automaten oder per App erfolgen. Früh morgens ist der Parkplatz oft noch frei, während es mittags voll wird, da viele Norwegen-Besucher auf ihrem Weg durch den Hardangerfjord-Gebiet hier Station machen.
Die Wanderung zum Buarbreen
Die Wanderung zum Buarbreen ist mit rund 6 Kilometern (hin und zurück) eher kurz, aber dennoch anspruchsvoll. Du solltest für Hin- und Rückweg insgesamt etwa 3 bis 4 Stunden einplanen, abhängig von Deiner Kondition und den Pausen, die Du einlegst. Auf dieser Strecke überwindest Du etwa 500 Höhenmeter. Der Weg ist abwechslungsreich und wechselt von grünen Wiesen und schattigen Wäldern zu felsigen Passagen mit wenig Vegetation.
Schon nach den ersten hundert Metern beginnt das Abenteuer: Der Pfad führt zunächst durch dichte, moosbedeckte Wälder, über kleinere Brücken und dann an Bächen entlang, die von den Hängen hinabstürzen. Immer wieder tauchen kleinere Wasserfälle auf, die Dir eine Vorschau auf die landschaftliche Vielfalt bieten. Der Aufstieg wird schnell steiler und teils anspruchsvoller, und an mehreren Stellen sind Seile installiert, die Dir Halt geben und das Klettern erleichtern. Diese Passagen erfordern Trittsicherheit und ein gewisses Maß an Vorsicht, da die Felsen teilweise feucht und rutschig sein können. Besonders nach Regenfällen oder am frühen Morgen solltest Du daher gute Wanderschuhe und rutschfeste Sohlen tragen.
Ein besonderes Highlight der Wanderung ist der mittlere Abschnitt, der Dich durch das offene Tal führt und dabei den Blick auf den majestätischen Buarbreen freigibt. Du kommst immer näher an den Gletscher heran, und die Luft wird spürbar frischer. Das Rauschen der Wasserfälle, die sich aus dem Schmelzwasser des Gletschers speisen, begleitet Dich und verstärkt das Gefühl, in einer wilden, unberührten Natur unterwegs zu sein.
Aussichtspunkte und Fotospots
Auf der Wanderung zum Buarbreen findest Du zahlreiche Fotospots, an denen Du die Umgebung und die teils dramatischen Landschaften festhalten kannst. Schon zu Beginn der Tour lohnt sich ein Foto von den moosbewachsenen Felsen und Bäumen, die typisch für die norwegische Küstenvegetation sind. An mehreren Stellen auf dem Weg bieten sich Dir eindrucksvolle Panoramablicke ins Tal, auf die umliegenden Berge und die kleinen Flüsse, die den Weg begleiten. Besonders schön sind die Ausblicke auf die reißenden Bäche und kleinen Wasserfälle, die sich vom Gletscher hinabstürzen.
Je näher Du dem Gletscher kommst, desto imposanter wird der Blick auf das gewaltige Eisfeld, das in Blautönen schimmert. Der Gletscher bietet eine kontrastreiche Kulisse aus eisigen Blau- und Weißtönen, eingerahmt von den dunklen Felswänden. Am Ziel der Wanderung kannst Du direkt vor dem Gletscher stehen und die massive, zerklüftete Eiswand aus der Nähe betrachten. Die Farben des Eises sind besonders bei Sonnenschein intensiv und bieten spektakuläre Fotomotive, die Dir eine Vorstellung von der Kraft und Kälte des Eises vermitteln.
Am besten planst Du am Endpunkt etwas Zeit ein, um die beeindruckende Landschaft zu genießen und einige Fotos zu machen. Die Kombination aus bläulichem Gletschereis, wilden Wasserfällen und dem weiten Tal bietet eine einzigartige Szenerie, die in Norwegen nur selten so nah zugänglich ist.
Der Gletscherrückgang am Buarbreen
Wie viele Gletscher weltweit ist auch der Buarbreen vom Klimawandel betroffen. In den letzten Jahrzehnten hat er sich deutlich zurückgezogen, was besonders für diejenigen sichtbar wird, die den Gletscher über mehrere Jahre hinweg besuchen. Während er früher weiter ins Tal hinabreichte, hat das Eis mittlerweile an Volumen und Ausdehnung verloren. Der Rückgang des Buarbreen bietet nicht nur eine eindrucksvolle Erinnerung an die Kraft der Natur, sondern auch eine Mahnung zur Dringlichkeit des Klimaschutzes.
Dieser Wandel verändert die Landschaft: Wo vor Jahren noch das Eis dominierte, finden sich nun Geröllfelder und neues Flussbett. Trotz dieses Rückgangs ist der Buarbreen weiterhin ein beeindruckendes Naturschauspiel, das seine Besucher durch die Nähe zum Eis, die klaren Farben und die gewaltige Umgebung in den Bann zieht. Die Wanderung zum Buarbreen ist daher auch eine Möglichkeit, die Natur in ihrer vergänglichen Form zu erleben und den Einfluss des Klimawandels aus nächster Nähe zu sehen.
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