Wer mit dem Camper durch den Norden Spaniens reist, stößt früher oder später auf die Picos de Europa. Dieses wilde Gebirge liegt zwischen der Atlantikküste und einer Hochebene und erstreckt sich über Asturien, Kantabrien und León. Schon bei der Anfahrt zeigt sich, dass hier alles ein wenig wilder, grüner und dramatischer ist: steile Felswände, tiefe Schluchten und schroffe Gipfel prägen die Landschaft des kantabrischen Gebirges.
Die Region eignet sich perfekt für ein paar Tage unterwegs mit dem Wohnmobil. Es gibt viele kleine Straßen, spannende Abzweigungen und Plätze, an denen man einfach stehen bleiben möchte. Wer gerne wandern geht, findet hier zahlreiche Möglichkeiten: von gemütlichen Wegen entlang von Almen und Flusstälern bis hin zu anspruchsvolleren Touren in Richtung Picu Urriellu oder durch die Schluchten des Río Cares. Dabei trifft man auf typische Weiden, schroffe Felslandschaften und mit etwas Glück sogar auf eine Gämse.
Kurven, Pässe, Panoramen – Die Passtraßen der Picos
Einfach losfahren, Fenster runter, und die Bergluft reinlassen – so fühlt sich die Fahrt durch die Picos de Europa an. Die Straßen schlängeln sich durch enge Täler, vorbei an steilen Hängen und immer wieder eröffnen sich grandiose Ausblicke. Gerade mit dem Camper ist das ein echtes Erlebnis. Klar, es geht manchmal eng zu, aber die Aussicht macht jede Kurve wett.
Zu den schönsten Strecken gehört die Fahrt von Cangas de Onís nach Covadonga und weiter zu den Lagos, genauso wie der Weg von Potes nach Fuente Dé. Wer es etwas abgeschiedener mag, nimmt die Route durchs Valle de Valdeón oder über Oseja de Sajambre – landschaftlich ein echtes Highlight.
Immer wieder bieten sich Möglichkeiten zum Anhalten: kleine Bergdörfer, Picknickplätze mit Aussicht, oder einfach ein ruhiger Ort für eine Pause. In Arenas de Cabrales lohnt sich ein Stopp nicht nur wegen des berühmten Käses – hier spürt man auch das traditionelle Leben der Region. Und wer gerne fotografiert, findet unterwegs jede Menge Miradores mit Blick auf die Gipfel, Täler und das kantabrische Gebirge.
Lagos de Covadonga – Die bekannten Bergseen in Asturien
Covadonga ist nicht nur ein bedeutender Wallfahrtsort, sondern auch einer der beliebtesten Ausgangspunkte im Nationalpark Picos de Europa. Die beeindruckende Basilika, die in kräftigem Rosa auf einem Hügel thront, ist schon von Weitem sichtbar. Unten in der Felswand liegt die Santa Cueva, wo die Jungfrau von Covadonga verehrt wird – ein stiller, kraftvoller Ort.
Hoch über dem Tal liegen die berühmten Seen von Covadonga: Enol und Ercina, zwei Gletscherseen inmitten einer offenen, weiten Hochfläche. Umgeben von grasenden Kühen, Almen und dem Blick auf Gipfel wie die Peña Santa de Castilla wirkt die Szenerie fast surreal.
In der Hauptsaison – besonders im Juli und August – ist der Andrang groß. Dann ist die Zufahrtsstraße gesperrt, und man erreicht die Seen nur mit dem Shuttlebus ab Cangas de Onís. In der Nebensaison geht es deutlich entspannter zu. Dann darf man mit dem eigenen Fahrzeug hochfahren – allerdings ist die Straße schmal und für große Wohnmobile nicht gut geeignet. Mit einem kleineren Camper oder Van ist die Fahrt aber gut machbar.
Wer früh am Morgen kommt, erlebt die Gegend fast menschenleer – und mit etwas Glück spiegeln sich die Berge im stillen Wasser. Eine kleine Wanderung, etwa zum Mirador de Ordiales, rundet den Besuch wunderbar ab.
Fuente Dé – Mit der Seilbahn ins Hochgebirge
In Fuente Dé wartet ein echtes Highlight: Mit der Seilbahn geht es in nur wenigen Minuten fast 750 Höhenmeter nach oben – mitten in die beeindruckende Bergwelt der Picos de Europa. Schon während der Fahrt ist der Blick auf das Tal spektakulär, aber oben am Mirador de El Cable wird es richtig eindrucksvoll. Bei klarer Sicht reicht der Blick weit ins kantabrische Gebirge, manchmal sogar bis zur Atlantikküste.
Oben angekommen, erwarten dich gut markierte Wanderwege. Ob eine kurze Runde mit Aussicht oder eine längere Tour Richtung Refugio de Áliva – hier oben lässt sich die alpine Seite des Nationalparks besonders intensiv erleben. In der Hauptsaison ist einiges los, daher lohnt sich ein früher Start. In der Nebensaison ist es ruhiger und entspannter.
Mit dem Camper kannst du direkt auf dem großen Parkplatz an der Talstation stehen. Der Platz eignet sich gut für eine Mittagspause – oder als Startpunkt für eine Wanderung. Schon die Anfahrt durch das Tal von Liébana ist ein Erlebnis für sich.
Columpio de Riaño – Schaukel mit Panorama
Der Columpio de Riaño ist kein klassischer Aussichtspunkt – und genau das macht ihn so besonders. Die große Holzschaukel steht oberhalb des Embalse de Riaño und bietet einen weiten Blick über den Stausee und die umliegenden Gipfel der Picos de Europa. Es ist ein Ort, an dem man einfach ankommt, durchatmet und sich für einen Moment treiben lässt.
Gerade am Morgen oder in den Abendstunden ist es hier besonders schön – das Licht taucht die Berge in warme Farben, die Luft ist frisch, und meist ist nicht viel los. Die Schaukel ist frei zugänglich, der Weg hinauf kurz, aber etwas steil. Parken kannst du ganz in der Nähe.
Ob für ein paar Fotos, einen kleinen Spaziergang oder einfach eine Pause im Camper – dieser Ort eignet sich perfekt für eine kurze Auszeit unterwegs. Und wer sich einmal in die Schaukel setzt, wird verstehen, warum so viele hier einen Moment verweilen.
Ruta del Cares – Wandern durch die spektakuläre Schlucht
Die Ruta del Cares ist eine der beeindruckendsten Wanderungen in den Picos de Europa – und ein echter Klassiker. Sie führt etwa 12 Kilometer durch eine dramatische Schlucht zwischen Poncebos (Asturien) und dem abgelegenen Dorf Caín (León) – insgesamt also rund 24 Kilometer hin und zurück.
Gleich zu Beginn geht es von Poncebos aus steil bergauf, bevor der Weg in eine lange, nahezu flache Passage übergeht, die sich spektakulär am Fels entlangschmiegt – direkt über dem Río Cares. Die Ausblicke sind grandios, der Weg spektakulär. Schwindelfreiheit ist von Vorteil, aber der Pfad ist gut gepflegt und ausreichend breit.
Unterwegs gehst du durch kurze Tunnel, über kleine Brücken und immer mit Blick auf die senkrechten Wände des kantabrischen Gebirges. Es gibt viele Stellen zum Innehalten, Staunen und Fotografieren. Wasser und Proviant solltest du selbst mitbringen – unterwegs gibt es nichts.
Wer früh losgeht, genießt die Tour in Ruhe. Die Strecke ist technisch einfach, aber lang – perfekt für geübte Wanderer, die die wilde Seite der Picos erleben wollen.
Ruta del Cares
Wenn Du einen Roadtrip durch Nordspanien machst und dabei in den Picos de Europa unterwegs bist, solltest Du unbedingt einen Stopp für die Ruta del Cares einplanen. Die insgesamt rund 24 Kilometer lange Wanderung (Hin- und Rückweg) zwischen Poncebos und Caín zählt...
Reisen mit dem Camper – Fazit und Reisetipps
Ein Roadtrip mit dem Camper durch die Picos de Europa ist eine wunderbare Möglichkeit, diese vielseitige Bergregion in Nordspanien intensiv zu erleben. Die Mischung aus alpiner Landschaft, spannenden Passtraßen und kleinen Dörfern sorgt für ein abwechslungsreiches Reisegefühl. Gleichzeitig bleibt alles gut überschaubar – die Distanzen zwischen den Highlights sind kurz, ideal für entspannte Etappen.
Die beste Reisezeit liegt zwischen Mai und Juni oder im September. Dann ist das Wetter meist stabil, die Natur besonders grün, und man kann viele Orte ganz ohne großen Andrang erleben. Im Hochsommer kann es heiß und voll werden – wer flexibel ist, weicht besser auf die Randmonate aus.
Mit dem Camper findest du immer wieder schöne Stellplätze, egal ob auf offiziellen Parkplätzen oder ruhig gelegen in der Natur. Die Infrastruktur in den Dörfern reicht aus für die Versorgung unterwegs – Wasser, kleinere Supermärkte und Gas sind in den meisten Orten wie Potes, Arenas de Cabrales oder Cangas de Onís vorhanden.
Ob du viel wandern möchtest oder lieber langsam von Aussicht zu Aussicht fährst – in den Picos de Europa geht beides. Und spätestens abends, wenn die Sonne hinter den Bergen verschwindet, weißt du: Das hier ist ein besonderer Fleck auf der Landkarte.
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