Peneda Geres Nationalpark

Okt. 11, 2025

Schon die Fahrt in den äußersten Nordwesten Portugals fühlt sich an wie ein kleiner Zeitsprung. Die Straßen werden schmaler, die Dörfer kleiner – und plötzlich bist du mitten in einer Welt, die weit weg vom Trubel der Küste liegt. Mit dem Camper unterwegs in Nordportugal, spürst du schnell, dass hier vieles langsamer, ruhiger und ursprünglicher ist. Genau das macht den Peneda-Gerês Nationalpark so besonders.

Der Gerês Nationalpark liegt direkt an der Grenze zu Spanien und ist der einzige Nationalpark in Portugal. Der Nationalpark wurde 1971 gegründet, um die besondere Natur und Kultur in dieser Region zu schützen. Auf über 70.000 Hektar findest du eine beeindruckende Mischung aus Bergen, Wäldern, Flüssen, alten Dörfern und einer ganz eigenen Atmosphäre. Hier leben noch Tiere wie der iberische Wolf, Wildpferde oder seltene Vogelarten. Auch die Pflanzenwelt ist vielfältig – in höheren Lagen wächst zum Beispiel die seltene Gerês-Lilie, die es nur hier gibt.

Wenn du mit dem Camper unterwegs bist, ist der Park ideal, um Natur, Wandern und Entschleunigung zu verbinden. Es ist ein Ort für alle, die gerne draußen sind, baden, wandern oder einfach die Landschaft genießen möchten. Gleichzeitig ist es auch ein guter Ausgangspunkt für einen Roadtrip durch den Norden von Portugal – zwischen Bergen, Wasserfällen und historischen Orten.

Geres Nationalpark - Trilho da Preguiça

Der Peneda-Gerês Nationalpark – Naturparadies im Norden Portugals

Der Peneda Geres Nationalpark liegt ganz im Norden von Portugal und grenzt direkt an Spanien. Er ist nicht nur der einzige Nationalpark des Landes, sondern auch einer der vielfältigsten Naturräume auf der Iberischen Halbinsel. Die Landschaft reicht von rauen Granitbergen bis zu grünen Tälern mit Flüssen, Wasserfällen und kleinen Dörfern.

Benannt ist der Parque Nacional da Peneda-Gerês nach den beiden Gebirgszügen Serra da Peneda und Serra do Gerês. Die Region gehört zur Gegend Alto Minho und Trás-os-Montes, zwei sehr ursprüngliche Teile Portugals. Viele Gegenden im Park wirken fast unberührt. Hier wachsen Eichen, Kastanien und Stechginster, und in den höheren Lagen gedeiht eine alpine Vegetation. In den Wäldern leben noch wilde Tiere wie Wildpferde, Rehe und sogar der scheue iberische Wolf.

Auch die Dörfer im Park haben ihren eigenen Charakter. Orte wie Soajo, Castro Laboreiro oder Pitões das Júnias sind bekannt für ihre traditionellen Granithäuser, ihre uralten Bräuche und das einfache, ländliche Leben. Vieles läuft hier noch im Rhythmus der Natur – und das spürst du sofort, wenn du durch die schmalen Gassen gehst oder morgens beim Bäcker stehst.

Wer den Nationalpark Peneda Gerês besucht, sollte sich Zeit nehmen. Nicht nur, um die Natur zu entdecken, sondern auch, um in den Alltag der Menschen einzutauchen und die Ruhe dieser Gegend zu genießen.

Peneda Geres Nationalpark - Viewpoint Rocas

Highlights im Peneda Geres Nationalpark

Im Nationalpark Peneda-Gerês gibt es viele Orte, die du gesehen haben solltest. Einige liegen direkt an den bekannten Routen, andere musst du dir ein bisschen erwandern. Aber genau das macht den Reiz aus: unterwegs sein, die Landschaft auf dich wirken lassen und dabei ganz besondere Plätze entdecken.

Ein Muss ist der Wasserfall Cascata do Arado, einer der bekanntesten im Park. Er ist relativ einfach erreichbar – eine schmale Bergstraße führt von Caldas do Gerês bis zu einem Parkplatz, von dort geht’s zu Fuß weiter. Der Wasserfall stürzt über Felsen in ein natürliches Becken – perfekt für eine Pause oder ein erfrischendes Bad im Sommer.

Wenn du nach schönen Aussichtspunkten suchst, wirst du im Dorf Fafião fündig. Der Miradouro de Fafião bietet einen weiten Blick über grüne Täler und Berge – besonders am späten Nachmittag ein tolles Erlebnis. Auch der Viewpoint Rocas, nicht weit entfernt, lohnt sich: ein stiller Ort, ideal für Fotos oder einfach nur, um durchzuatmen.

Neben Natur findest du im Park auch kulturelle Highlights. In Dörfern wie Soajo oder Castro Laboreiro gibt es alte Granitbauten und sogenannte Espigueiros – das sind traditionelle Getreidespeicher, die wie kleine Häuschen auf Stelzen aussehen. Sie gehören zum typischen Bild dieser Region.

Wer Lust auf Abenteuer hat, kann sich in Canyoning oder Kanufahren versuchen – einige Touranbieter starten in der Gegend rund um Campo do Gerês. Auch geführte Wanderungen oder Kajaktouren sind möglich. Wenn du einfach nur baden willst, findest du an vielen Flüssen natürliche Pools, etwa bei Portela do Homem oder entlang des Flusses Homem.

Wandern im Nationalpark Peneda-Gerês: Die schönsten Routen

Im Nationalpark Peneda Geres findest du eine große Auswahl an Wanderwegen – von kurzen Spaziergängen bis zu ausgedehnten Tagestouren. Die meisten Wege sind gut ausgeschildert und führen durch abwechslungsreiche Landschaften: Wälder, Felsformationen, Täler und immer wieder weite Ausblicke auf die Berge.

Ein schöner, einfacher Rundweg ist der Trilho da Preguiça bei Gerês. Der Weg ist nicht besonders lang, aber ideal für einen entspannten Ausflug. Unterwegs erreichst du einen herrlichen Aussichtspunkt, von dem aus du die grüne Hügellandschaft überblicken kannst. Gerade in den Morgen- oder Abendstunden lohnt sich diese Tour besonders.

Ein weiteres Highlight ist die Wanderung zu den Sete Lagoas, den „Sieben Seen“. Diese natürlichen Wasserbecken liegen im Gebirge nördlich von Fafião. Vom Dorf Xertelo aus führt ein gut ausgebauter, leicht begehbarer Weg direkt zu den Seen. Die Tour ist nicht besonders schwierig und bietet schöne Natur auf dem gesamten Weg [Link zur Wanderung]. Wer es sportlicher mag, kann eine längere Rundwanderung [Link zu Alltrails] machen, bei der du zusätzlich eine kleine Flussdurchquerung meisterst und mehr Höhenmeter einbaust. An heißen Tagen sind die Seen perfekt für eine Abkühlung.

Daneben gibt es viele weitere Touren, zum Beispiel bei Pitões das Júnias, wo du neben weiten Ausblicken auch ein altes Kloster entdecken kannst, oder rund um Tourém, das nah an der spanischen Grenze liegt. Hier findest du abgelegene Wege, viel Ruhe und immer wieder kleine Überraschungen – von einsamen Tälern bis zu uralten Pfaden durch die Berge.

Mit dem Camper durch den Nationalpark Peneda Gerês

Mit dem Camper unterwegs im Naturpark Peneda-Geres zu sein, ist eine tolle Erfahrung – aber nicht ganz ohne Herausforderungen. Die Landschaft ist bergig, und viele Straßen sind sehr schmal und kurvig. Gerade mit einem größeren Wohnmobil brauchst du hier etwas Fahrpraxis und solltest deine Route gut planen.

Einige Straßen im Nationalpark sind einspurig und haben kaum Ausweichstellen. Besonders in den abgelegeneren Teilen rund um Fafião, Castro Laboreiro oder Soajo solltest du langsam und vorsichtig fahren. Wenn du mit einem kleineren Camper unterwegs bist, kommst du deutlich entspannter durch die engen Kurven und steilen Anstiege.

In den bekannteren Regionen wie Campo do Geres und Caldas do Gerês gibt es mehrere Campingplätze und einfache Stellplätze, die sich gut als Ausgangspunkt für Wanderungen und Ausflüge eignen. Dort findest du auch Einkaufsmöglichkeiten und manchmal kleine Restaurants.

Wildcamping ist im Nationalpark offiziell nicht erlaubt, da das Gebiet geschützt ist. In besonders abgelegenen Ecken wird es zwar manchmal toleriert, aber du solltest unbedingt Rücksicht auf die Natur und die lokalen Regeln nehmen. Müllentsorgung, Feuerverbot und der Respekt vor Tieren und Anwohnern sind hier besonders wichtig.

Wenn du mit einem Mietwagen oder Camper von Porto oder Braga anreist, brauchst du etwa zwei bis drei Stunden. Die Anfahrt über Ponte de São ist landschaftlich schön, aber teilweise ebenfalls kurvig. Plane lieber etwas mehr Zeit ein – du wirst sowieso öfter anhalten wollen, um die Aussicht zu genießen.

Stellplatz im Nationalpark Peneda-Gerês

Roadtrip-Tipps für Nordportugal: Peneda-Gerês als Etappenziel

Der Peneda-Gerês Nationalpark liegt zwar abgelegen, lässt sich aber wunderbar in einen Roadtrip durch den hohen Norden Portugals integrieren. Wer von der Küste oder aus dem Douro-Tal kommt, kann den Park ideal als Zwischenstopp oder Etappenziel einplanen – egal ob mit dem Camper oder Mietwagen.

Ein typischer Einstiegspunkt ist die Stadt Braga, von dort bist du in etwa einer Stunde im südlichen Teil des Parks. Wenn du aus Porto anreist, dauert es rund zwei bis drei Stunden, je nachdem, welche Route du wählst. Besonders schön ist die Strecke über das Gebirge bei Ponte da Barca oder entlang der Seen bei Vilarinho das Furnas.

Ein lohnender Halt ist das Dorf Vilarinho das Furnas, wo einst ein ganzes Dorf einem Stausee weichen musste. Wenn der Wasserstand niedrig ist, kannst du die Überreste der alten Häuser am Seegrund sehen – ein eindrucksvoller und stiller Ort.

Auch ein Besuch der Wallfahrtskirche São Bento da Porta Aberta ist empfehlenswert. Sie liegt etwas erhöht und bietet neben religiöser Bedeutung auch einen tollen Ausblick auf die umliegenden Hügel. Ebenfalls interessant: das alte Castelo in Castro Laboreiro, das auf einem Felsplateau thront.

Wenn du mehr Zeit hast, lohnt sich ein Schlenker ins Douro-Tal, nach Guimarães, zur Atlantikküste oder weiter Richtung Galicien in Spanien. Der Nationalpark ist ideal, um dem Trubel der Städte zu entkommen und die grüne Seite Portugals zu entdecken – mit viel Ruhe, klarer Luft und einer beeindruckenden Natur.

Douro-Tal
Douro-Tal

Bereits die Fahrt ins Douro-Tal fühlt sich wie eine kleine Reise in eine andere Welt an. Die Straßen schlängeln sich durch endlose Weinberge, der Fluss Douro zieht sich in breiten Kurven durch das Tal, und an den Hängen reihen sich kleine Dörfer und Quintas...

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