Quiberon ist einer dieser Orte, die sofort das Gefühl von Weite und Freiheit vermitteln. Ganz im Süden der Bretagne ragt die schmale Halbinsel in den Atlantik, umgeben von wilden Klippen, feinsandigen Stränden und dem endlosen Blau des Meeres. Schon die Anreise ist ein Erlebnis: Über die schmale Landenge von Penthièvre führt die Straße direkt zwischen Wasser und Dünen hindurch. Rechts tobt die Brandung des Atlantiks, links liegt die geschützte Bucht, in der die Boote sanft auf den Wellen schaukeln. Es fühlt sich fast an, als würde man eine eigene kleine Welt erreichen.
Wer die Bretagne mit dem Camper bereist, sollte hier auf jeden Fall einen Stopp einlegen. Ob zum Wandern entlang der wilden Küste von Quiberon, zum Entspannen an den feinsandigen Stränden oder für einen Abstecher nach Belle-Île – Quiberon ist eine perfekte Mischung aus Natur, Küstenlandschaft und bretonischer Kultur.
Quiberon – Maritimes Flair & bretonische Spezialitäten
Die Stadt Quiberon befindet sich ganz im Süden der Halbinsel. Hier gibt es alles, was man für einen entspannten Tag am Meer braucht: schmale Gassen, bunte Fischerboote im Port Maria und Restaurants, die fangfrischen Fisch servieren.
Unübersehbar ist das malerische Château Turpault, das am Eingang der Côte Sauvage wie aus einer anderen Zeit über den Wellen thront. Leider ist es in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden – aber allein der Anblick lohnt sich.
Kulinarisch sollte man sich die bretonischen Spezialitäten nicht entgehen lassen. Besonders bekannt ist Quiberon für seine Sardinen, die hier direkt vor Ort verarbeitet werden. Und wer es süß mag, sollte unbedingt das berühmte Karamell mit gesalzener Butter probieren.
Ein Tagesausflug auf die Belle-Île
Von Quiberon aus ist es nur ein kurzer Sprung zur größten Insel der südlichen Bretagne: Belle-Île. Die Fähren legen regelmäßig von Port Maria ab und bringen Besucher in etwa 50 Minuten auf die Insel.
Die Küsten von Belle-Île sind spektakulär – steile Klippen, einsame Buchten und das intensive Blau des Atlantiks. Besonders beeindruckend ist die Pointe des Poulains, eine dramatische Felsformation mit einem einsamen Leuchtturm.
Allerdings ist dieser Ausflug stark saisonabhängig. Im Winter fahren keine Fähren, und auch in der Nebensaison gibt es nur eingeschränkte Verbindungen. Bei meinem Besuch war eine Überfahrt leider nicht möglich – aber schon der Blick von Quiberon auf die Insel hat Lust gemacht, im Sommer zurückzukommen.
Die mystischen Steine von Carnac
Als Alternative zu einem Tagesausflug auf die Belle-Ile kann ich durchaus auch die Dolmen und Menhire von Carnac empfehlen, welche sich ebenso perfekt für einen Tagesausflug von Quiberon aus eignen – vor allem für alle, die sich für Geschichte und Archäologie interessieren. Die Region beherbergt eine der größten prähistorischen Stätten Europas.
Über 3000 Steinblöcke ragen hier aus der Erde, angeordnet in langen, schnurgeraden Reihen. Ihr genauer Zweck bleibt bis heute ein Rätsel. Waren sie ein Kultplatz, ein astronomischer Kalender oder eine rituelle Stätte? Niemand kennt die genaue Bedeutung der Dolmen genau.
Ein gut ausgebauter Wanderweg führt durch die drei Hauptbereiche der Steinreihen: Ménec, Kermario und Kerlescan. Wer mehr über die Geschichte der Steine erfahren möchte, kann das Maison des Mégalithes, das Besucherzentrum von Carnac, besuchen. Wohnmobile können problemlos auf dem grossen Parkplatz [Link zu Google Maps] neben dem Besucherzentrum abgestellt werden.
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