Halbinsel Quiberon

Apr. 5, 2025

Quiberon ist einer dieser Orte, die sofort das Gefühl von Weite und Freiheit vermitteln. Ganz im Süden der Bretagne ragt die schmale Halbinsel in den Atlantik, umgeben von wilden Klippen, feinsandigen Stränden und dem endlosen Blau des Meeres. Schon die Anreise ist ein Erlebnis: Über die schmale Landenge von Penthièvre führt die Straße direkt zwischen Wasser und Dünen hindurch. Rechts tobt die Brandung des Atlantiks, links liegt die geschützte Bucht, in der die Boote sanft auf den Wellen schaukeln. Es fühlt sich fast an, als würde man eine eigene kleine Welt erreichen.

Wer die Bretagne mit dem Camper bereist, sollte hier auf jeden Fall einen Stopp einlegen. Ob zum Wandern entlang der wilden Küste von Quiberon, zum Entspannen an den feinsandigen Stränden oder für einen Abstecher nach Belle-Île – Quiberon ist eine perfekte Mischung aus Natur, Küstenlandschaft und bretonischer Kultur.

Wandern entlang der wilden Küste – Die Côte Sauvage erleben

Die Westseite der Halbinsel Quiberon, bekannt als Côte Sauvage, ist eine der beeindruckendsten Küstenlandschaften der Bretagne. Hier trifft der Atlantik mit voller Wucht auf die zerklüftete Küste, türkisfarbene Wellen zerschellen an den hohen Felsen, und der Wind trägt die salzige Gischt weit ins Landesinnere. Die Straße, die sich entlang der Küste schlängelt, bietet fantastische Ausblicke, doch um diese Landschaft wirklich zu erleben, lohnt es sich, die Wanderschuhe zu schnüren.

Ein besonders schöner Wanderabschnitt beginnt an der Pointe du Percho, einem spektakulären Felsvorsprung, von dem aus man einen weiten Blick über den Atlantik hat. Die Ruine einer alten Wachstation thront hier auf den Klippen und wirkt wie ein stiller Zeuge vergangener Zeiten. Von dort führt der Pfad weiter entlang der Küste, vorbei an unzähligen kleineren Buchten, in denen sich das Meer in tiefem Blau in die Felsen schneidet. Immer wieder ragen hohe Felsnadeln aus dem Wasser – ein Paradies für Fotografen.

Nach etwa 20 Minuten erreicht man eines der beeindruckendsten Naturwunder der Halbinsel: die Arche de Port-Blanc. Dieser natürliche Steinbogen wurde über Jahrtausende von Wind und Wellen geformt und ist eines der bekanntesten Fotomotive der Côte Sauvage. 

Die Wanderung kann nach Belieben verlängert oder abgekürzt werden – wer Lust hat, kann dem Küstenpfad weiter folgen, bis er auf die geschützte Ostseite der Halbinsel trifft, wo das Meer plötzlich viel ruhiger erscheint.

Parken mit dem Wohnmobil – Ein kleines Abenteuer für sich

Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, wird schnell feststellen, dass fast alle Parkplätze entlang der Côte Sauvage mit Höhenbegrenzungen versehen sind. Es gibt nur wenige Parkplätze, wo Camper erlaubt sind. Eine gute Möglichkeit ist es, das Wohnmobil auf einem der Stellplätze in Quiberon oder Saint-Pierre-Quiberon abzustellen und die Küste zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden.

Strände auf der Halbinsel Quiberon – Von wilden Buchten bis feinem Sand

Während die Westseite von steilen Felsen geprägt ist, zeigt sich die Ostküste von einer ganz anderen Seite: Feine, weitläufige Sandstrände, sanfte Dünen und geschützte Buchten, die sich perfekt für eine entspannte Pause eignen.

Direkt in Quiberon lädt der Grande Plage zum Sonnenbaden ein. Die Strandpromenade mit ihren Cafés und kleinen Läden macht ihn besonders lebendig. Wer es ruhiger mag, sollte zur Plage de Port Bara oder zur Plage de Port Blanc fahren. Hier gibt es zwar auch Wellen, aber das Wasser ist deutlich geschützter als an der wilden Atlantikseite.

Für Surfer ist die Halbinsel Quiberon ohnehin ein kleines Paradies – an vielen Stränden sind die Bedingungen ideal, und Surfkurse werden überall angeboten.

Luftaufnahme Strand an der Côte Sauvage Halbinsel Quiberon

Quiberon – Maritimes Flair & bretonische Spezialitäten

Die Stadt Quiberon befindet sich ganz im Süden der Halbinsel. Hier gibt es alles, was man für einen entspannten Tag am Meer braucht: schmale Gassen, bunte Fischerboote im Port Maria und Restaurants, die fangfrischen Fisch servieren.

Unübersehbar ist das malerische Château Turpault, das am Eingang der Côte Sauvage wie aus einer anderen Zeit über den Wellen thront. Leider ist es in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden – aber allein der Anblick lohnt sich.

Kulinarisch sollte man sich die bretonischen Spezialitäten nicht entgehen lassen. Besonders bekannt ist Quiberon für seine Sardinen, die hier direkt vor Ort verarbeitet werden. Und wer es süß mag, sollte unbedingt das berühmte Karamell mit gesalzener Butter probieren.

Blick auf das Château Turpault Quiberon

Ein Tagesausflug auf die Belle-Île

Von Quiberon aus ist es nur ein kurzer Sprung zur größten Insel der südlichen Bretagne: Belle-Île. Die Fähren legen regelmäßig von Port Maria ab und bringen Besucher in etwa 50 Minuten auf die Insel.

Die Küsten von Belle-Île sind spektakulär – steile Klippen, einsame Buchten und das intensive Blau des Atlantiks. Besonders beeindruckend ist die Pointe des Poulains, eine dramatische Felsformation mit einem einsamen Leuchtturm.

Allerdings ist dieser Ausflug stark saisonabhängig. Im Winter fahren keine Fähren, und auch in der Nebensaison gibt es nur eingeschränkte Verbindungen. Bei meinem Besuch war eine Überfahrt leider nicht möglich – aber schon der Blick von Quiberon auf die Insel hat Lust gemacht, im Sommer zurückzukommen.

Die mystischen Steine von Carnac

Als Alternative zu einem Tagesausflug auf die Belle-Ile kann ich durchaus auch die Dolmen und Menhire von Carnac empfehlen, welche sich ebenso perfekt für einen Tagesausflug von Quiberon aus eignen – vor allem für alle, die sich für Geschichte und Archäologie interessieren. Die Region beherbergt eine der größten prähistorischen Stätten Europas.

Über 3000 Steinblöcke ragen hier aus der Erde, angeordnet in langen, schnurgeraden Reihen. Ihr genauer Zweck bleibt bis heute ein Rätsel. Waren sie ein Kultplatz, ein astronomischer Kalender oder eine rituelle Stätte? Niemand kennt die genaue Bedeutung der Dolmen genau. 

Ein gut ausgebauter Wanderweg führt durch die drei Hauptbereiche der Steinreihen: Ménec, Kermario und Kerlescan. Wer mehr über die Geschichte der Steine erfahren möchte, kann das Maison des Mégalithes, das Besucherzentrum von Carnac, besuchen. Wohnmobile können problemlos auf dem grossen Parkplatz [Link zu Google Maps] neben dem Besucherzentrum abgestellt werden.

Die Halbinsel von Quiberon mit dem Wohnmobil

Die Halbinsel Quiberon ist ein wunderschönes Ziel auf dem Roadtrip durch die Bretagne, doch sie bringt auch ein paar Herausforderungen mit sich. Die Anfahrt ist bereits ein Highlight: Nachdem man die schmale Landenge von Penthièvre passiert hat, öffnet sich die Halbinsel mit ihrer Mischung aus wilden Klippen, langen Sandstränden und kleinen bretonischen Dörfern. Besonders spektakulär ist die Strecke entlang der Côte Sauvage, wo die Straße direkt an der Küste verläuft und immer wieder atemberaubende Ausblicke auf den Atlantik freigibt.

Doch so schön die Fahrt auch ist – mit dem Wohnmobil sollte man sich auf eine gewisse Herausforderung einstellen. Die Parkmöglichkeiten entlang der Côte Sauvage sind wie bereits erwähnt stark eingeschränkt. Fast alle offiziellen Parkplätze haben Höhenbegrenzungen, sodass größere Fahrzeuge dort nicht stehen können. Wildcamping wird in dieser Region streng kontrolliert, und freies Übernachten ist nicht erlaubt.

Für Camper bietet sich der Camping Municipal als guter Ausgangspunkt an. Dieser ist das ganze Jahr geöffnet, direkt am Meer gelegen und man kann zu Fuss die kleine Stadt Quiberon erreichen. Wer Fahrräder mit dabei hat, kann von hier aus bequem die Côte Sauvage erreichen und die Halbinsel einmal komplett der Küste entlang umrunden.

Küste der Halbinsel Quiberon

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